Seyma Aksoy

The influence of German-Turkish relations on the Turkish education system in the first epoch (1923-1946) of the Turkish Republic

Seyma Aksoy

Foto: Privat

Angaben zur Person:

Seyma Aksoy

YTÜ-Yıldız Technische Universität

Institut für moderne republikanische Geschichte

seyma.aksoy@std.yildiz.edu.tr

Forschungsinteressen in Bezug auf Diaspora

  • Forschungsakteure in der Diaspora
  • Wissenstransfer
  • Der Einfluss zwischen sozialen Netzwerken

Vorläufiger Arbeitstitel: Der Einfluss der Deutsch-Türkischen Beziehungen auf das türkische Bildungssystem in der ersten Epoche der Türkischen Republik (1923-1946)

Abstract:

Es wurden bislang viele Studien über die schon seit ein paar Jahrhunderten bestehenden politischen, militärischen, diplomatischen und wirtschaftlichen Beziehungen zwischen der Türkei und Deutschland erstellt. Doch Untersuchungen über die Beziehungen der beiden Länder in den Bereichen Bildung und Kultur sind im Allgemeinen vernachlässigt worden, obwohl die beiden Länder auch in diesen Bereichen enge Beziehungen aufgenommen hatten und aufgrund dieser Beziehungen wiederum vernetzte Diasporen entstanden, die später das Bildungssystem der Türkei beeinflussten. Um den Einfluss der bildungs- und kulturorientierten Beziehungen auf das Bildungssystem eines Landes besser zu verstehen, sollte daher die Migration und die Diaspora mitberücksichtigt werden. In diesem Sinne wird diese Studie zum einen einen Beitrag zu der Lücke im Feld leisten und danach fragen, was für eine Auswirkung die deutsch-türkischen Beziehungen auf das Bildungswesen insbesondere in der ersten Epoche der Türkischen Republik (1923-1946) hatten und zum anderen versuchen zu analysieren, inwiefern die vernetzten Diasporen bei der Gestaltung des neuen türkischen Bildungssystems mitgewirkt haben.

Die deutsch-türkischen Beziehungen, die schon seit dem 17. Jahrhundert bestanden, nahmen während und nach dem Zeitalter der „Tanzimat“ immer mehr zu und für das Osmanische Reich wurde es fast zu einer streng verfolgten Politik, Studenten nach Deutschland zu entsenden und Experten aus Deutschland zu holen. Mit dieser Strategie hatte das Reich die Absicht die Mängel auf den Bereichen wie Militär, Wirtschaft und Bildung zu beseitigen und zugleich alles auf den neuesten und modernsten Stand zu bringen. Diese „Verbundenheit“ zu Deutschland, die mit der Waffenfreundschaft im Ersten Weltkrieg ihren Höhepunkt erreichte, setzte sich auch in der jungen türkischen Republik fort. Die türkischen Diasporen in Deutschland wurden nach ihrer Rückkehr in die Türkei mit ihren Ideen und Praktiken im türkischen Bildungsleben aktiv und versuchten das, was sie an den deutschen Universitäten erwarben, in ihrem Heimatland in die Tat umzusetzen. Darüber hinaus luden die derzeitigen Regierenden Bildungsexperten aus Deutschland ein, damit sie Beobachtungen machen und Berichte erstellen.

Diese Studie hält am Einfluss Deutschlands auf das Modernisierungsabenteuer der türkischen Bildungspolitik fest und rückt die Beiträge der türkischen Diasporen und die der deutschen Diasporen in den Mittelpunkt, um dann auf dieser Grundlage den Einfluss des durch die Diasporen vermittelten Wissens auf das türkische Bildungswesen zu gewichten. Durch die „transnationale“ Übertragung von praktischem und theoretischem Wissen fand ein gewisser Wissenstransfer statt und dieser führte zu konkreten Veränderungen und Reformen im türkischen Bildungssystem, wie zum Beispiel zu der Universitätsreform 1933, bei der die aus Deutschland geholten Fachleute eine Gründungsrolle spielten.

Keywords: Deutsch- Türkische Beziehungen, Akteur Forschung, Pädagogische Wissenstransfer

Projektlaufzeit: 06/20 – 06/23

Förderung: TÜBİTAK- The Scientific and Technological Research Council of Turkey.

Kooperationspartner: Prof. Dr. Stefan Plaggenborg. Ruhr Universität Bochum. Historische Institut Osteuropäische Geschichte. 44780 Bochum / Deutschland mehr erfahrenExterner Link