Fahed Al-Janabi

Elternschaft und Migration: eine empirische Untersuchung zu den pädagogischen Bedarfen migrierter Frauen aus dem arabischsprachigen Raum
Fahed Al-Janabi
Fahed Al-Janabi
Foto: Privat

Angaben zur Person:

Fahed Al-Janabi

Fürstengraben 6, 07743 Jena

Raum 306

Telefon: +49 3641 9-42777

fahed.al-janabi@uni-jena.de

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Forschungsinteressen mit Bezug auf Diaspora:

  • Migration- & Integrationsforschung
  • Gesellschaftstheorie

Vorläufiger Arbeitstitel des Promotionsprojekts: Elternschaft und Migration: eine empirische Untersuchung zu den pädagogischen Bedarfen migrierter Frauen aus dem arabischsprachigen Raum

 

Abstract:

Die Lebenswirklichkeiten von Familien in der Gesellschaft Deutschlands sind zunehmend von Wandlungsprozessen auf unterschiedlichen Ebenen gekennzeichnet. Neben einer aktuell vieldiskutierten Intensivierung von Elternschaft und der zunehmenden Entkoppelung der sozialen und biologischen Elternschaft, gehört hierzu auch ein Wandel sowohl in den familialen Leitideen als auch in den Maximen elterlicher Erziehung. Diese Entwicklungen werden querschnittartig durch einen weiteren Wandlungsprozess familialer Lebenswirklichkeiten begleitet, der den Ausgangspunkt dieser Arbeit darstellt: Die migrationsbedingte ethnische Heterogenisierung von Familien.  Die diskursive Fokussierung dieses Trends speist sich aus den zahlreichen Bezügen von Migrationsfamilien als Kategorie im Hinblick auf verschiedene Politik- und Praxisfelder, weil in  Migrationsfamilien Voraussetzungen und Potentiale für Integrationsprozess verortet werden. Besonders in der pädagogischen Fachöffentlichkeit lässt sich zunehmend eine starke Ausrichtung auf die als notwendig erachtete Zusammenarbeit mit migrierten Eltern vernehmen.

Vor dem Hintergrund der zahlreichen Benachteiligungen insbesondere von neu-migrierten Familien mit einer Fluchtgeschichte stellt sich die Frage nach dem Zurverfügungstellen öffentlicher Familienförderungsangeboten, die die Bedarfe und Lebenslagen ihrer Adressaten gerecht werden müssen. Hierzu gehören vor allem die gesetzlich verankerten Angebote der Familienbildung und -beratung, die trotz einer sich abmildernden Mittelschichtorientierung von einer Unterrepräsentanz migrierter Eltern gekennzeichnet sind. Um diese Angebote für migrierte Eltern zu öffnen, ist ein (Gruppen)differenziertes Wissen zu den Lebenslagen und pädagogischen Bedarfen migrierter Eltern nötig, was für eine zielgruppenorientierte Konzipierung unerlässlich ist. Gleichzeitig besteht ein enormer Mangel an aktuellen empirischen Untersuchungen, die den Zusammenhang Elternschaft und Migration gruppenspezifisch erforschen.

Diese Arbeit soll einen Beitrag zur Ausleuchtung dieser Forschungslücke(n) leisten, indem sie arabischsprachige Frauen bzw. Mütter untersucht.  Fokussiert werden pädagogische Besonderheiten und Herausforderungen, die sich aus der Migrationssituation der Familien ergeben, welche als lebensweltliche Rekontextualisierung theorisiert wird. Damit ist ein sozialer, kultureller und institutioneller Wandel gemeint, der sich vor dem Hintergrund der Prägungen und Orientierungen der Untersuchungsgruppe – ihr Wissen – konstituiert und maßgeblich auf die Erziehung der Befragten auswirkt. Bei der Untersuchung kommt methodisch ein explorativ ausgerichteter sequenzieller Mixed-Method-Ansatz zum Tragen.

Keywords: Migration, Integration, Diaspora, Separation, Segregation

Projektlaufzeit: 11/20 – 11/2024

Förderung: Profillinie LIBERTY

Publikationen:

  • Al-Janabi, F. (2022) ‘Migration, Erziehung und Religiosität: empirische Ergebnisse zum Bildungsbedarf von Müttern mit Migrationsgeschichte aus dem arabischsprachigen Raum’ in Schirrmacher, F., Kleint, S., und Boger, M. (Hrsg.) Familienreligiosität im BildungshandelnTheorie – Empirie – Praxis